"Verlässlich begleiten, betreuen und entwickeln"

 

 

Unter diesem formal wirkenden Leitmotiv begann das Nachbarschaftshaus 2005 seine Arbeit in der Bürgermeister-Herz-Grundschule.

 

Mit dem Eintritt in die Schule befinden sich die Kinder im zweiten wesentlichen und bewusst wahrgenommenen Übergang (Elternhaus-Kindereinrichtung und Kindereinrichtung-Schule).

 

Für das Gelingen der Übergänge und die Bewährung und Partizipation in der neuen Herausforderung ist es von großer Wichtigkeit, dass die beteiligten Partner den Prozess und die Herausforderungen in dem neuen Lebens- und Verselbstständigungsbereich zuverlässig begleiten und ermutigende Erfahrungen ermöglichen, in denen Kinder sich unabhängig von Herkunft und Geschlecht entwickeln, bilden und ihre Persönlichkeit frei entfalten können.

 

Die Schule ist der Bereich, in dem Kinder zentrale Erfahrungen mit sich und anderen Kindern machen. Für einige Kinder ist sie der Ort, an dem das erste Mal ihre Leistungen gefordert, bewertet und verglichen werden.

Zugleich kann Schule auch der Ort sein, an dem Eltern und Kinder nicht sicher sind, was auf sie zukommt und wie es werden soll.

 

Wir wollen, dass sich Kinder in der Schule wohlfühlen.

 

Meine Kolleg*innen ermöglichen dies täglich in den Begegnungen mit „ihren“ Kindern.

 

Die Frage nach dem Unterrichtsschluss ist nicht:

Was hast du an Hausaufgaben auf?“

sondern:

„Wie geht es Dir, was war heute los?“

 

Die Kinder sollen uns interessieren. Mit Schülersprechstunden, bei denen Mitarbeiter*innen der ergänzenden Betreuung die Kolleg*innen der Schulsozialarbeit unterstützen, schaffen wir Anlässe und Räume zum Sprechen der Kinder. Darüber hinaus sind viele Gesprächs- und Konsultationsformen mit Lehrer*innen, sowohl zum Lernstand als auch zu der Situation der Kinder im Klassenverbund, etabliert. Wenn es einzelnen Kindern in ihrer Situation zu Hause nicht gut geht, kooperieren wir eng mit Klassenlehrer*innen und Mitarbeiter*innen der Schulsozialarbeit. Präventiv und regelmäßig werden im fachlichen Austausch mit der Schulsozialarbeit Kinder vorgestellt, Einschätzungen und Hilfsangebote entwickelt.

 

Die ergänzende Förderung und Betreuung in der Bürgermeister-Herz-Grundschule versteht sich als Akteur im Wirkungsgeflecht Schule und Familie im Sozialraum. Die Sorge um die Entfaltung der Persönlichkeit des einzelnen Kindes leitet die Einrichtung in ihrer Arbeit mit unterschiedlichen Partnern und Akteuren.

Die Kinder erhalten Raum und Zeit zum Erwerb von Lebenskompetenz, finden erwachsene Partner und Partnerinnen mit fachlicher und persönlicher Kompetenz. Unser Erzieher*innen-Team wird unterstützt durch viele langjährig tätige Honorarmitarbeiter*innen. Kinder brauchen Wahlmöglichkeiten, da ihre Fähigkeiten, Interessen und Begabungen sehr unterschiedlich sind.

 

"Für den Bildungsprozess der Kinder ist es von elementarer Bedeutung,

dass Neugier und Unternehmungslust geweckt werden!"

 

Für den Bildungsprozess der Kinder ist es sehr wichtig, dass sie Subjekte des Lernens bleiben, ihre Neugier und Unternehmungslust geweckt bzw. bestärkt wird.

Mit den Möglichkeiten der verlässlichen Betreuung, Begleitung und Entwicklung von Kindern im Erfahrungsraum Schule können Freiräume, Experimentier- und Verantwortungsfelder organisiert werden, in denen sich die Kinder außerhalb vorgegebener schulischer Lernfelder bilden und entwickeln können.

 

Ein wichtiger Baustein ist hierbei das vielfältige Angebot von engagierten externen Honorarmitarbeiter*innen. Die Struktur der bereit gefächerten kreativen, musischen und sportlichen Angebote findet hohe Akzeptanz bei Kindern und Eltern. Die Vielfalt der Angebote hilft die Alltagsstruktur zu differenzieren.

Die Mitarbeiter*innen lernen sich ihrer erweiterten Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten bewusst zu werden. Sie sind Partner der Kinder, der Schule und der Eltern.

 

Über allen Überlegungen und in allen Vorhaben leitet uns die Idee

des Dreiklangs von Struktur, Haltung und Energie.

 

Strukturen geben den Kindern und Kolleg*innen Halt und Orientierung. Die Strukturen, in denen wir arbeiten wollen, können wir gestalten. Wir betrachten diese nicht als unveränderlich, sondern als Basis für weitere Entwicklungen, damit wir nicht Gefangene unserer Ordnung werden. Strukturen müssen in ihrer Form die Inhalte unserer Arbeit repräsentieren.

 

Haltung, weil wir wissen, was für wen und mit wem tun. Die Sorge um die Entfaltung der Persönlichkeit des einzelnen Kindes leitet die Einrichtung in ihrer Arbeit mit unterschiedlichen Partnern und Akteuren.

 

Energie können wir gewinnen im solidarischen Miteinander der Pädagog*innen, Eltern und Kinder. Wir können verbunden sein in der gemeinsamen großen Aufgabe der Begleitung der Kinder und Lebensschwung gewinnen, wenn wir zielgerichtet und selbstbestimmt arbeiten.

 

Ulrich Mahnke